16.12.2019
Hier können Sie was hören:Christoph Buggert liest aus "Im vierten Zimmer der Zeit" den Kapitelanfang von "Sommernacht"Kleine Hörprobe: "Sommernacht", gesprochen von Christoph BuggertLesen Sie, was auf der Zunge liegtEine phantastische Alltagsgeschichte, phantastische Kritiken und anderes
Hören Sie, was über die Lippen kommt:Eine spannende Radiogeschichte über vierzig Jahre Hörspiel
Hier können Sie noch was hören:Christoph Buggert u. a. lesen aus "Seismographie des Hörspiels"Kleine Hörprobe von Radio Bremen |
Endlich können Sie den legendären Christoph Buggert lesen! Und gleich hören!Nach einer Wiederveröffentlichung 2014 erscheint 2019 eine Trilogie!Christoph Buggert war und ist auf der sprachlichen Suche nach der verlorenen Zeit, die uns überall gestohlen oder vermiest wird. Er erzählt von der Freiheit, die man sich nehmen muss, wenn man es satt hat, im Gefängnis der Ungerechtigkeiten auszutrocknen. Deshalb erzählte er beispielsweise in Das Pfarrhaus (1988) nicht von seinen Jugenderinnerungen, sondern er erfand einfach ein Erwachsenwerden in einem streng religiösen Haushalt in dem gottverlassenen Apfeldorf gleich am Rande des Irgendwo. Was in diesem Roman, der 2014 in der Neufassung Im vierten Zimmer der Zeit erschien, indirekt in den Worten und Handlungen seiner Protagonisten zur Sprache kommt, ist eine beschwingt erzählte Perspektive, wie man sich gemeinschaftlich gegen die Anfeindungen unserer Zeit stemmen kann. Nämlich ganz so wie jene Apfeldorfler, die dem Kosmos einen 32. Juli für ihren ganz eigenen Sommernachtstraum abringen. Das sind eben keine Apple-User, die ein Navigationsgerät oder Google Streetview brauchen, um zu wissen, wo auf der Welt sie sind. Nun schließt sich ab 2019 eine Trilogie an: DIE ABSCHAFFUNG DES UNGLÜCKS. Im ersten Band erzählt Buggert knapp und sachlich reduziert wie Verhörprotokolle von der VERUNSICHERUNG, die in eine kleine Stadtrandsiedlung einbricht. Seine rhythmisch ausgelegten Steinchen einer scheinbar schicksalshaften Entwicklung funkeln und tanzen, doch der Leser, der mehr weiß als die Handelnden, ahnt die unauffällige Verdüsterung, das Purzeln in die Katastrophe des Alltäglichen...
Ab und zu bemerken wir vielleicht gerade noch, dass etwas fehlt in unserem Umkreis, in unserem Leben oder beim Leiden an Lärm, Umweltdreck und Scheinheiligkeit. Doch wir wissen nicht, was es ist. Dann hören wir vielleicht zufällig einen Nachruf auf den wunderbaren Schriftsteller Peter Kurzeck, der seine Jugend in den Fünfzigerjahren in „Ein Sommer, der bleibt“ unmelancholisch und präzise, aber mit einer solchen Wärme beschrieb, dass wir ahnen, was mit der Welt inzwischen geschehen ist und warum uns die Worte fehlen. So ein Zufall war es auch, als eines Sonntags Christoph Buggert zu Gast bei Michael Langer in der Sendung "Zwischentöne" im „Deutschlandfunk“ war und er Hörszenen und Geschichten mitbrachte, die so anders waren als alles andere, was sonst im Dudelfunk und in den längst nicht mehr so anspruchsvollen Programmen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu hören ist. Buggert war selbst Wellenchef und Leiter der Hörspielabteilung – da wusste einer, wovon er redet und vor allem, worüber. Denn Christoph Buggert war und ist auf der sprachlichen Suche nach der verlorenen Zeit, die uns überall gestohlen oder vermiest wird. Er erzählt von der Freiheit, die man sich nehmen muss, wenn man es satt hat, im Gefängnis der Ungerechtigkeiten auszutrocknen. Deshalb erzählte er beispielsweise in Das Pfarrhaus (1988) nicht von seinen Jugenderinnerungen, sondern er erfand einfach ein Erwachsenwerden in einem streng religiösen Haushalt in dem gottverlassenen Apfeldorf gleich am Rande des Irgendwo. Was in diesem Roman, der 2014 als Neufassung Im vierten Zimmer der Zeit erschien, indirekt in den Worten und Handlungen seiner Protagonisten zur Sprache kommt, hat – wie bei Kurzeck – nichts von Nostalgie oder sonstigem verklärenden Rückblick, sondern ist eine beschwingt erzählte Perspektive, wie man sich gemeinschaftlich gegen die Anfeindungen unserer Zeit stemmen kann. Ganz wie die Apfeldorfler, die dem Kosmos einen 32. Juli für ihren Sommernachtstraum abringen. Es sind eben keine Apple-User, die ein Navigationsgerät oder Google Streetview brauchen, um zu wissen, wo auf der Welt sie sind. Übrigens: Am 17. Juni 2019 wurde Christoph Buggert zweiundachtzig Jahre jung - wir gratulierten herzlich und wünschten uns weitere spannende Erzählungen. Und die erscheinen im Nachttischbuch-Verlag ab diesem Jahr in der Trilogie DIE ABSCHAFFUNG DES UNGLÜCKS, zunächst Band 1 VERunSICHERung und Band 2 deutschkrank.Sie können den Roman Im vierten Zimmer der Zeit gleich hier vom Sofa aus kaufen.
Neustart mit 82 Jahren - der Roman VERUNSICHERUNGChristoph Buggert erzählt von der ABSCHAFFUNG DES UNGLÜCKS in einer TrilogieIn einer immer kurzatmigeren Zeit, hilft Luftholen. Christoph Buggert war seit Jahrzehnten mit seinen Hörspielen und Roman immer gut am Start. Aber er hat vor allem Ausdauer. Mit gründlicher Vorbereitung, Muße und richtigem Rhyhtmus schreibt er Manuskripte, die nicht so rasch zu vergessen sind wie das derzeitige Belletristik-Einerlei oder gar die feuilletonistisch kreisenden Eintagsfliegen. Wo mag Das Glück wohnen? Vielleicht in der Straße nebenan, wo die Automarke oder das Carport über die soziale Anerkennung entscheiden? Vielleicht in der Hafengegend, wo es zwar schick ist, aber kein Politiker sich hintrauen würden? Chriostoph Buggert hat sich in seinem neuesten Roman um die ABSCHAFFUNG DES UNGLÜCKS, so der Titel seiner begonnenen Trilogie verdient gemacht. Er beschreibt präzise und scheinbar sachlich mit gehörigem Abstand, wie das Gutgemeinte sich in Schrecken wandelt, wie die gut verständlichen Absichten ins Gegenteil kippen. Es sind 144 Domino-Steine, die die Handelnden ausspielen ohne eine Chance zu gewinnen, aber mit der Hofffnung zu siegen. Sie können den Roman Verunsicherung gleich hier vom Sofa aus kaufen.
2019, nur ein halbes Jahr später - der Roman DEUTSCHKRANKChristoph Buggert erzählt weiter und anders von der ABSCHAFFUNG DES UNGLÜCKS im zweiten Band seiner TrilogieNach VERunSICHERung vom Frühjahr 2019 fährt Christoph Buggert furios fort. Auch in nüchterner Sprache und karger Form - nämlich mit Protollle, die wirken, wie in einer Psychotherapie mitgeschrieben und mitgedacht. Es geht in deutschkrank, dem zweiten Band seiner Trilogie ABSCHAFFUNG DES UNGLÜCKS um eine jahrelange Suche. Eine Tochter will endlich ihren verschollenen Vater kennnenlernen, der seine Frau nicht einfach verließ - er tauchte nach vielen Stationen in Deutschland scheinbar in Parlemo unter. Julia trifft auf einen stummen Straßenmusiker. Doch sie recherchiert seinen Weg wie besessen. Ein italienischer Psychiater hilft ihr, damit auch die deutsche Geschichte zu entschlüsseln... Wo wohnt das Glück wohnen, wenn man so viele unscheinbare Straße gesehen hat? In der Flucht, der Abkapselung, der Stille, der Musik? Chriostoph Buggert hat sich in deutschkrank ein Puzzle zusammengefügt, das ein irritierendes Vexierbild zeigt. Sie können den Roman deutschkrank gleich hier vom Sofa aus kaufen. Ein Besuch im Museum der unvergessenen GeräuscheBitte zuhören und mitreden...Wieder ein wörtlich wundervolles Hörspiel des Autors Christoph Buggert: Ein Nachmittag im Museum der unvergessenen Geräusche. Es wurde von dem Komponisten Stefan Scheib und der Regisseurin Katharina Bihler realisiert, die 1997 das Liquid Penguin Ensemble gründeten. Seither befasst sich das Künstler-Ehepaar mit Projekten aus den Bereichen der Musik-Hörspiele, der Kunstperformances und der Klanginstallation.
Mehr als in den üblichen Pressetexten und Wikipedia ist über den ungewöhnlichen Autor auf dieser Webseite nachzulesen. Oder es gibt weitere Lese- und Hörproben aus seinem letzten Roman. Weitere Roman-Veröffentlichungen sind in Vorbereitung.
Eine Station in der langen Geschichte bundesdeutscher HörspieleChristoph Buggert veröffentlichte eine "Seismographie"Vor vierzig Jahren, im April 1977, wurde von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste die Initiative "Hörspiel des Monats" ins Leben gerufen. Der später hinzugekommene Preis "Hörspiel des Jahres" wurde 2017 zum dreißigsten Mal vergeben. Mehrere hundert Produktionen wurden in den vergangenen Jahrzehnten ausgezeichnet, von jährlich wechselnden Jurys, die sich aus Publizist/innen und Kritiker/innen zusammensetzten. Das Prinzip des kontinuierlichen Wechsels sorgte für ständige, häufig kontrovers, aber immer produktiv geführte Diskussionen zur Qualität von Stücken, zu den Kriterien der Beurteilung künstlerischer Radio-Produktion und auch zu den Entscheidungen der Jury. Christoph Buggert, selbst Autor und Mitglied des Präsidiums der Akademie, der das Hörspiel als "eine der lebendigsten, phantasievollsten und formal variantenreichsten Kunstgattungen der Gegenwart" bezeichnet hat, lud Autor/ innen, Komponist/innen, Regisseur/innen, Dramaturg/innen und Publizist/innen ein, für diese Hörspiel-Publikation der Akademie persönliche Beiträge zu verfassen: Gedankensplitter, Kurz-Essays, Kommentare, Erinnerungsfetzen, Fußnoten und Polemiken zum Zustand und den Perspektiven der Radiokunst. So entstand im belleville-Verlag die Anthologie Seismographie des Hörspiels, die zu einer vielstimmigen Momentaufnahme des Genres wurde und einen eindringlichen Blick wirft auf Situation und Entwicklungsmöglichkeiten jener Kunstform, die das Medium Radio originär hervorgebracht hat. Christoph Buggert (Hrsg), Deutsche Akademie der darstellenden Künste: Seismographie des Hörspiels - 40 Jahre Hörspiel des Monats 1977–2017/ Mit Beiträgen von: Sie können die Anthologie Seismographie des Hörspiels gleich hier vom Sofa ausbei den Kolleg*innen vom belleville-Verlag bestellen. |