06.12.2019
Online-Shop ist derzeit leider offline, hier geht´s so lange zur Bestellung Nun ist es schon das zweite Mal passiert, dass Hacker offenbar Langeweile hatten und sich ausgerechnet unserer Webseite zuwandten. Nichts zu holen - außer Inspiration! Zwar wurden bei uns wieder keine Daten gestohlen wie anderenorts. Dazu waren die digitalen Sicherungen der Kundenangaben zu gut. Und eigentlich "funktioniert" der Nachttischbuch-Onlineshop immer noch, mit neuer Sicherheitseinrichtung. Aber wir haben ihn zur Überarbeitung erstmal vom Netz genommen, um gründlich zu prüfen, was digitale Marodeure daran so reizend finden... Bis wir zu einem Schluss kommen, können Sie gleichwohl bequem und schnell an unsere Bücher kommen! Der Buchhandel liefert jederzeit und kurzfristig, ohne Aufpreis, per libri-Vertrieb - meist schon am folgenden Tag, falls das Buch nicht vorrätig war. Und hier können Sie sofort online bestellen. Unser Vertriebspartner Books on Demand druckt eigens ein Exemplar für Sie und liefert umgehend versandkosten- und portofrei. Viel Spaß! Hamsterkäufe und Bunker - wie ernst ist die aktuelle Rede vom Zivilschutz? Dreißig Jahre nach "Wo, bitte, geht´s zu meinem Bunker?" Ist es schon wieder - oder immer noch - an der Zeit, über Bunker nachzudenken? Jedenfalls hat die "weltoffene" Hansestadt Hamburg im vorletzten Jahr Kriegsflüchtlinge aus Syrien mit abgelagerten Feldbetten empfangen, die aus den großen Atom-"Schutzräumen" der Hansestadt vom "Technischen Hilfswerk" geholt wurden. Wie ernst reden wir über den "Ernstfall" Krieg oder den "zivilen" Ernstfall , wenn uns bloß wichtig ist, dass Flüchtlinge sich nicht mehr weiterbewegen (Residenzpflicht) und ordentlich Deutsch lernen, während sie auf die Gnade ihrer "Anerkennung" durch verschlafene Ämter warten? Gerade "feierte" der Verein Hamburger Unterwelten zehnjähriges Bestehen - unter anderem mit einer Lesung aus Wo, bitte, geht´s zu meinem Bunker?. Vor dreißig Jahren veröfffentlichte der Hamburger Journalisten Rainer Jogschies sein kafkaeskes Reportagebuch erstmals. Vielleicht ist es zumindest wieder höchste Zeit, besser zuzuhören, wenn von Krieg und Vertreibung geredet wird... Und wieso redet plötzlich der heilige Innenminister de Maiziere von Vorsorge? Gedichte - der fünfte Band ... Paul Heinrich sucht seine Zeit Es gab eine lange Pause, nachdem Paul Heinrich dem "Findelkind" Hauser eine leidenschaftliche Hommage widmete (2012): Was hatte denn ausgerechnet der ehemals Sprachlose uns heute noch "zu sagen"? Heinrichs Gedichte zeigten, dass es sehr viel war, was heute im selbstgefälligen Tonfall des christ- und sozialdemokratischen "Alternativlos"-Chors unterginge. Und Paul Heinrich hat noch einmal genauer hingesehen, warum wir womöglich so tun, als sei mit Griechenland und "Mare nostrum" es irgendwie so weit für einen High Noon - gegen Mittag heißt sein fünfter Gedichtband im Nachttischbuch-Verlag. Thema ist nun nicht mehr nur die verlorene Sprache, sondern die verlorenen Träume kommen zu Wort, die verpassten Chancen und die Erinnerung daran, warum wir etwas wollten - und was wir möglicherweise nun wollen (und es lieber lassen?) ... Ein "alter" Roman? Kritiker haben sich in der Zeit verloren Endlich mal etwas Neues, das sich bereits bewährt hat, dachten wir: Christoph Buggerts phantastischer Roman "Das Pfarrhaus" (1988) erschien 2014 im Nachttischbuch-Verlag "neu", unter dem Titel IM VIERTEN ZIMMER DER ZEIT (siehe auch rechte Spalte und hier). Doch die Feuilletonisten, die seinerzeit fast ohne Ausnahme überschwenglichst begeistert waren, sahen sich die Neu-Veröffentlichung nicht einmal an, obwohl sie überarbeitet und ganz anders erzählt worden war: Das sei doch ein "alter" Roman - für sowas habe man keine Zeit. Kein Lesen, keine Meinung, keine Kritik. So einfach, so blöde. Trostlos, wenn anscheinend eine hoffentlich "neue" Generation von Redakteuren bei ZEIT, Spiegel und anderen Blättern wohl aus der Zeit gefallen ist, keine mehr hat und sowieso keine erinnern kann oder die Unterschiede in der Lektüre wahrnehmen möchte. Wir wünschen jedenfalls den Lesern eine vergnügliche und anregende Lektüre! Besonders am 32. Juli, der im Roman ausnehmend gewürdigt wird! Rekorde, Rekorde, Rekorde - und doch Wehklagen ... Die Buch-Branche feiert sich krank - warum bloß? Wer im Internet stöbert oder, sich die Anzeigen von Buchdiskountern ansieht, weiß spätestens: Ramsch wird nicht nur geschrieben. Es ist ein wörtlich genommenes, gut funktionierendes Prinzip der Buchbranche. Stets wurden Bücher produziert, die keinen Erfolg hatten - sie wurden nach einiger Zeit makuliert. Seit aber Betriebswirte Lagerhaltungs- und Vertriebskosten zu dämpfen vorgeben, landet alles auf den Ramsch, was nicht sofort ein Bestseller ist. Und Bestseller wird heutzutage schon, wer sich im Internet Passagen zusammenklaubt. Für Urheberrechte wird nicht gebremst - Roadkill. Zum Nachteil der Autorinnen und Autoren - und zum Schaden der Leser, die zwar Bücher billig erstehen können, aber das Nachwachsen guter Schreiber durch die Billighuber der Buchsupermärkte verhindern. Das erste Buch des Nachttischbuch-Verlages war 2004 daher ein Roman, der sich dieser Umstände satirisch annahm: DER BUCHMESSER. Inzwischen sind die Zeiten härter geworden für Schriftsteller und Verlage, deshalb erschien das Buch im fünften Jahr des Verlages 2009 noch einmal mit einem aktualisierten Anhang. Lesen Sie dazu (ganz unten in dieser Spalte) das Geleitwort der Verlagsleiterin und in einer weiteren PDF die ersten drei Kapitel der Erzählung - zur Einstimmung auf die Messe. Hommage: "Hauser-Syndrom"? - Kann uns ein Toter Europa erklären? Die Mythen um das "berühmteste Findelkind aller Zeiten" sind nicht schwächer geworden. In den bundesdeutschen Medien ist anlässlich des zweihundertsten Geburtstag Kaspar Hausers 2012 viel gegrübelt worden. 2013 überschlugen sich Premieren auf Bühnen und in Bücher mit der Hauptfigur Hauser. Es wurde "sein" Jahr. Und 2014? Hauser, das Kind Europas und tragisches Sinnbild für Ränkespiele, scheint wieder vergessen. Der Lyriker Paul Heinrich hat dazu ungewöhnliche Selbstsichten gedichtet, die uns Kaspar Hauser aktuell näher bringen: HAUSER. Der Titel erschien im Dezember 2012 zeitgleich in den USA, Kanada und Großbritannien. Kleine Freiheiten am tiefen Fluss - Der Blues kommt von der Elbe, der Folk kommt an die Elbe ... Die meiste Zeit des Jahres ist der Gitarrist Roland T. Prakken auf Tournee, mal mit keltischen, mal mit irischen, schottischen oder kurdischen Songs. Wenn er dann nach all den Klein- und Großstädten wieder zu Hause an der Elbe ist, schreibt er seinen ganz eigenen Blues: vom Leben um ihn, auf Deutsch und auf viele Arten: Kleine Freiheit ist eine Sammlung feinnerviger und ironischer Lieder von der Waterkant wie man sie bislang vergeblich auf den Radiosendern suchte. Es ist zudem so etwas wie der Soundtrack zu Prakkens erstem Roman TREULOSE TOMATE IST NICHT MEIN GEMÜSE, der mit Witz und Wahnwitz den Alltag deutscher Tourmusiker schildert, so wie ihn picklige Fleischesser nie erlebten, selbst wenn sie "Fraktus" für eine pickel-tilgende Frucht halten. Mehr über Roland Prakken und seine derzeitigen Mitmusiker und Projekte erfahren Sie . Bestseller: Vom "Terrornest" zur Attraktion - Eine Stadt wird ausgehustet: Der IBA-Ort Harburg ist "saniert", aber ungesund Ein unbedeutender Stadtteil am Rande Hamburgs - und doch weltbekannt: Harburg an der Süderelbe. Ab dem Frühjahr 2013 gastierten hier sowohl die "internationale gartenschau" (igs) als auch die "Internationale Bauausstellung (IBA). Zuvor allerdings war es laut ungezählten Medienberichten ein "Terrornest" (2001 folgende). Hier sollen sich drei der WTC-Attentäter vorbereitet haben. Der Journalist Rainer Jogschies berichtet Unglaubliches von den Bewohnern Harburgs, ihren Beamten und den Provinzpolitikern, aus einer Zeit, als der Ort postalisch schlicht als "21 Hamburg 90" wegsortiert war - und doch eher an Schilda oder Palermo erinnerte, wenn Medien mal und sogar oft von dort berichteten. Immer aus gruseligen Gründen: Weil mal ein Feuer-Inferno mit Kampfgasen tobte, mal weil Raffinerien verglühten oder Gift zu Bergen aufgehäuft worden waren. Mittlerweile sind die Klischees und Mythen zu dem Vorort medial noch kurzatmiger und billiger als je zuvor. Der Journalist und Politologe Rainer Jogschies meint, dies habe nichts mit der Wirklichkeit dieses Stadtteils zu tun, den ihre Bewohner seit Jahrzehnten aushusten, weil er eine zerstörerische "Sanierung" feinen Staub auf ihre Lungen gelegt hat. Die engagierten Reportagen aus einem Stadtteil sind wie ein Krimi. Sie handeln vom fortwährenden Kampf um eine Stadt, in der es sich leben ließe, wenn die Bürger sie sich zurückerobern könnten ... Es hat nämlich nichts mit "Gentrifizierung" zu tun - in der tageszeitung war nachzulesen, wie Beamte den Stadtumbau zulasten der Bewohner bewerkstelligten. Dies Buch wurde erstaunlicherweise zum Bestseller des Verlages. Wikipedia: Ist der Nachttischbuch-Verlag "relevant"? - Hinter den Kulissen tobte ein Streit um einen Wiki-Artikel zu diesem Verlag Manchmal erfahren wir bei "Facebook" etwas über den Nachttischbuch-Verlag, was zumindest wir jedenfalls nicht wussten. Dumm gelaufen sowas. Beispielsweise, dass wir Urheberrechte verletzt hätten oder einen Prozess verloren. Dass nichts stimmte, minderte nicht den Unterhaltungswert. Man nennt solch ein Getratsche dann merkwürdigerweise ein "soziales Netzwerk", obwohl man uns in sozialer und sogar in digitaler Verbundenheit auch einfach per "Facebook" direkt hätte fragen können, was denn stimmte an den üblen Unterstellungen. Naja. Und wieder mal unerwartete Neuigkeiten. Am 22. August 2015 mailte uns Peter Ga., dass ein "Löschantrag" zum Nachttischbuch-Verlag auf "Wikipedia" heftige "Diskussion" ausgelöst hatte: Ist der Nachttischbuch-Verlag (beziehungsweise ein Beitrag zu ihm) "relevant" genug oder nicht, war da die große Frage. Wir danken für diesen direkten Hinweis. Na endlich mal soziale Kommunikation? Oder auch nicht. Denn: Danke nein, lieber Peter Ga. - Dein uncharmanter Kommentar mitten im "Wikipedia"-Löschgetümmel, freut uns gar nicht. Auch er wollte uns nicht auf diesen erlauchten Seiten sehen. Für uns war der Hinweis auf diesen "Löschantrag" allerdings mal ein Blick in eine fremde, schöne neue Welt. Ein Journalist hätte ja früher auch mal nachgefragt bei Betroffenen. Das nannte man Recherche oder Stellungnahme einholen. Heute geht es bei "Wikipedia" offenbar um Wichtigeres, nämlich um eine Enzyklopädie. Um Wissen - und damit immer auch gleich um Nicht-Wissen. Das scheint bei einer "Wikipedia"-Diskussion wie dieser zu heißen: Welche Information kann man grundsätzlich überforderten Menschen denn noch zumuten, die etwas wissen wollen - oft genug ohne zu wissen, was denn eigentlich? Dies verheißt ja die oft beschworene "Ökonomie der Aufmerksamkeit": sich heldenhaft der "Flut" der "Informationen" entgegenzustemmen, und sei es hinter den Kulissen. Da tritt dann "Wikipedia" einerseits helfend auf den Plan, um vorzusortieren, was der dumme Leser ohnehin nicht beurteilen kann. Oder andererseits auf die Füße, wem auch immer. Denn alles Wissen muss heutzutage irgendwie "relevant" sein und organisiert und enorm hintergründig, sonst kann man ja gleich "RTL 2" oder "Anne Will" sehen, oder? Deshalb wurde der Wikipedia-Artikel zum Nachttischbuch-Verlag am 28. August 2015 gleich wieder gelöscht. Mit dieser relevanten Begründung: "Gelöscht. Die Relevanz ist nicht ausreichend im Artikel dargestellt, zudem in dieser Form überaus werbend geschrieben (vgl. WP:WWNI, WP:NPOV, zudem WP:ART). --Leithian athrabeth tulu 18:08, 28. Aug. 2015 (CEST)." Aha. Soso. Früher hätte beispielsweise eine Lexikon- oder sonstige Redaktion ja mal überarbeitet, um womöglich Werbendes rauszustreichen und einen Artikel mit Informationen sachlich zu ergänzen. Eines zumindest hätte "Wikipedia" erfahren können, wenn der Nachttischbuch-Verlag bloß ein Mal gefragt worden wäre: Uns reizt nichts an einem "Artikel" bei "Wikipedia" über uns. Wir halten "Wikipedia" nämlich nicht für "relevant". Und unser Kleinstverlag ist es auch nicht. Eben deshalb gibt es ja diesen Nachttischbuch-Verlag: Für Unwichtige, die aber nette Menschen sind, die Unerwartetes schreiben - und für allerlei Unwichtigkeiten, die wohlfeil zu lesen sind oder auch mal irrelevant interessant. Darum für die Zukunft zwei Bitten an die Wikipedianer im Verborgenen: Lasset ab von dem Tumult in Hinterzimmern! Wir gehören seit langem zu den Spendern für "Wikipedia" und werden das auch in Zukunft so halten, weil in vielen "Wikipedia"-Beiträgen gesellschaftliche Erinnerungen wachgehalten oder verstreute links genannt wurden, die sonst verloren gingen. Mit einer Enzyklopädie haben das Projekt und seine Arbeitsweise allerdings nichts zu tun. Für uns beispielsweise ist es lediglich eine angenehmere und werbefreie Suchmaschine als "Google" (siehe auch die Notiz weiter unten!). Aber das ist heutzutage schon sehr viel! Und Zwotens: Bitte weitermachen, Ihr tapferen Wikipedianer, die Ihr Euch solche Debatten antut. Datenklau: Google & Co. - nein danke! - Sie sollten eine andere Suchmaschine verwenden: Metager Übrigens: Wir suchen im Internet nicht erst seit dem NSA-Skandal lieber mittels Metager statt mit Google und Co.. Aus vielen bürgerrechtlichen Gründen - und weil es unsere Existenz gefährdete: Google hatte vor einiger Zeit alle Verlage durch unerlaubtes Einscannnen ihrer Bücher faktisch enteignen wollen. Metager hingegen ist eine alternative, nicht-kommerzielle und sogar wissenschaftlichen Suchmaschine, die an der Universität Hannover in deren Rechenzentrum angesiedelt ist. Es würde uns freuen, wenn auch Sie diese Meta-Suchmaschine nutzen und/oder für deren Weiterentwicklung spenden. Der Nachttischbuch-Verlag gehört auch zu den Sponsoren von Metager. Wir bedanken uns damit bei dieser hilfreichen und politisch vorbildlichen Initiative. Buchmesse ohne Buchmesser? Demokratie nur mit Militär?Wie Ramsch zum Markenzeichen der Buchbranche wird und warum Parteitage nur noch am Hindukusch stattfinden sollten ...
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Und was, bitte, liegt denn auf Ihrem Nachttisch?Ein Rückblick als Ausblick ...
Bücher sind Vertrauenssache. Man muss sie sich und anderen zutrauen - dann machen sie Spaß und sind ein Gewinn für alle. HIER STELLT SICH IHNEN EIN VERGLEICHSWEISE NEUER VERLAG VOR - mit neunzehn Buchtiteln in rund einem Jahrzehnt: Büchern, die als Projekte bei anderen Verlagen vermutlich nicht auf genügend Zuneigung gestoßen wären. Wir stellen Ihnen diese Autorinnen und Autoren hingegen gerne vor, geben Ihnen sogar kostenlose Leseproben, zusätzliches Material und meist etwas aus den Büchern zu hören.
Oder Sie gehen einfach in die Buchhandlung Ihres Vertrauens und bestellen dort ein Buch, denn nur wenige Buchhandlungen haben unsere Titel vorrätig. Es beliefert Sie der LIBRI-Vertrieb schnell Oder Sie bestellen online versandkosten- und portofrei, dann wird das Buch für Sie eigens gedruckt und erreicht Sie in einzwei Tagen. Alles andere dauert vermutlich etwas länger, ist uns aber genauso willkommen.
Was ist neu an diesem Verlag?Für Leser? Und für Autoren?Der Nachttischbuch-Verlag wurde in 2002 von Buchfreunden gegründet. 2001 Geschichten waren da schon vergangen - nicht in einer Nacht zu erzählen, nicht in einem Jahr zu erleben. Die Zeit ist die Geschichte. Sie erzählt uns mehr als wir zuhören. Manche werden dann schnell vergessen. Oder sie sind gar nicht erst hinter den täglichen Schlagzeilen oder dem Geschwätz entdeckt worden. Die Geschichten sind damit allerdings nicht zu Ende geträumt oder gedacht, sie sind nicht vergangen. Manche fangen gerade erst an. Einige sind auch längst noch nicht in den vielen Büchern erzählt worden, die erschienen sind. Viele sind bereits erzählt worden, weshalb einige Verlage nur an ihre Erfolge anknüpfen wollten - oder sie in zahlreichen Abwandlungen weitererzählen. Aber welche Geschichten passen nicht mehr in die Verlage? Die, die keinen "Erfolg" hatten? Oder die, von denen man dort glaubt, dass sie nie einen haben werden? Es ist schwer zu sagen. Aber am eigenen Nachttisch wäre es vielleicht am besten nachzulesen? Wenn sich ein Lektorat nur traute - aber so weit kommt es oft gar nicht mehr ... Der Nachttischbuch-Verlag wird sich immer wieder auf solche Geschichten einlassen, die sonst unerzählt blieben. Deshalb werden im Nachttischbuch-Verlag sowohl Romane und Kurzgeschichten sowie Märchen erscheinen als auch gleichermaßen Medien-Geschichten, Reportagen und Reiseerzählungen, ungedrehte Film-Bücher und unaufgeführte Theaterstücke - Texte aus der Nähe und der Ferne, Ersponnenes und Dokumentierendes. Uns interessieren keine "Trends" oder "Zielgruppen". Uns ist der Leser allein als Leser wichtig und die Autorin oder der Autor mit dem, was sie schreiben. Keine Eitelkeiten, kein Hype für ein paar Tage. Unsere Bücher sollen lange im Handel bleiben und nicht sofort verschwinden, wenn im Lager Platz für angeblich "Neues" gemacht werden muss. Platz genug muss nur auf dem Nachttisch sein. Und welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?
Was ist noch neu in diesem Verlag?Für Leser? Und von welchen Autoren?Ab 2004 erschienen die ersten Bücher im Nachttischbuch-Verlag, zunächst die wunderbaren Alltagserzählungen der kongenialen Hamburger Malerin Ina Bruchlos mit dem Titel NENNT MICH NICHT POLKE! sowie MITTWOCHSKARTOFFELN) und auch die herrlichen Balladen des Theater- und Fernseh-Schauspielers Michael Hasenfuß mit dem schönen Titel (SCHRABBELGEREIMTE BALLADEN VOM SCHEITERN). Als Lektor hatte sie bei ihren ersten Büchern der Hamburger Journalist und Autor Rainer Jogschies ermutigt und begleitet, der seinerseits zunächst einen satirischen, aber leider überaus realistischen Roman über die Buch-Branche aus einer seiner Schubladen (DER BUCHMESSER) holte. Späterhin steuerte er seinen Essay (DIE NON-STOP-GESELLSCHAFT) und eine nach dem "11.9." zusammengestellte Reportagensammlung aus drei Jahrzehnten (NIRWANA DER NICHTSE) bei, die in einem zusammenfassenden Essay die vorherrschende "Medienökonomie" kritisiert. In 2007 konnte aus vielen Gründen kein neues Buch erscheinen. Doch in 2008 war es dann überraschend anders.
In 2009, im fünften Jahr des Verlages, wurde Begonnenes behutsam weitergeführt und mit weiteren Autorinnen und Autoren ausgebaut.
Was war 2010 neu im Verlag?Aller guten Dinge sind drei ...Das Verlagsjahr 2010 startete im Januar mit einem dritten Gedichtband von Paul Heinrich: NACH TISCH. Nach TELLERRANDWÄRTS (2009) und INNE HALTEN (2008) ist auchnach Tisch wieder eine Herausforderung. Denn Paul Heinrich beschreibt Zeile für Zeile, Strophe für Strophe genau, was einem mit der Liebe so alles passieren kann, wie man sich in ihr verliert und sie doch immer wieder findet ...
Und last but not least erschien im Oktober 2010 eine Reportage erneut, die zunächst nicht mehr zeitgemäß zu sein schien, zumal seit kurzem die Bundesregierung still und heimlich alle Steuermittel für den "Zivilschutz" vermeintlich "einspart": WO, BITTE, GEHT´s ZU MEINEM BUNKER?" war vor 25 Jahren - also auf dem Höhepunkt der "Friedensbewegung" - ein Erfolg für den damals noch jungen Journalisten Rainer Jogschies. Diese ironische Reportage über die Suche nach einem "Zivilschutzraum" amüsierte das Feuilleton vom STERN bis zum NDR; das Buch wurde als Taschenbuch noch einmal aufgelegt und war seit dem Neunzigern nur noch im Internet zu kriegen. Der Nachttischbuch-Verlag hat es als zweiten Band seiner Reihe |: Reprints nun wiederaufgelegt: Denn auch nach dem Ende des Kalten Krieges ist das Leben der Bürger deren Politikern offenbar nicht sehr viel wert - die "Notstands-Gesetze" aus den Sechzigern, Siebzigern und Achtzigern wurden jedenfalls nicht geändert; die Beamten der Katastrophe arbeiten immer noch als stünde "der Russe vor der Tür". Die Reportage von Rainer Jogschies, WO, BITTE, GEHT´S ZU MEINEM BUNKER?, liest sich immer noch aufregend - wir wünschten, es wäre anders.
Was war denn 2011 das Neueste im Verlag?Es ging mal wieder in ein "Superwahljahr" - ... und das "Wort des Jahres" wurde: "alternativlos"Das Verlagsjahr startete im Januar 2011 mit dem spannenden und amüsanten Roman KANZLERBONUS, dem ersten von "Johannes Goettsche", so sein Pseudonym für seinen "Erstling". 2014 gewann der Autor mit seinem zweiten Roman den Thüringer Krimipreis auf der Leipziger Buchmesse. Der Autor - mit richtigem Namen: Dr. Klaus Paffrath - arbeitet als Jurist in einem Ministerium und macht sich auch nach Feierabend so seine Gedanken über Politik. Mühelos erzählt er die - selbstverständlich völlig frei erfundene - Geschichte von einem dicken Kanzler, der zur Kur in die thüringische Provinz geschickt wird. Dort, im "Tal der Ahnungslosen", kennt ihn keiner - sein "Kanzlerbonus" gilt hier nichts. Das kommt wohl vor. Doch auch in der Hauptstadt Berlin gilt er plötzlich nichts mehr ... Selten hat ein deutscher Autor so süffisant wie "Johannes Goettsche" die Berliner Politszene ins Fadenkreuz genommen. Goettsche schreibt wohlinformiert, also doppelt hintergründig. Was wie ein Stück aus dem Tollhaus wirkt, ist durchaus ernst gemeint und ernst zu nehmen. DER Krimi zum Superwahljahr 2011 und sowieso zum Bundestagswahljahr 2013, Kanzlerbonus. Der Roman kann hier bestellt werden, eigentlich haben Sie - auch 2017 - keine bessere Wahl, aber es ist durchaus nicht alternativlos. Wir hatten allerdings - durch unsere Illustratorin VANDAM - die Wahl zwischen etlichen Titelbildern. Die vier schönsten sehen Sie unten.
Was war denn 2012 das Neueste im Verlag?Es gab unprosaischen Ärger - und leider nur eine VeröffentlichungDas Jahr 2012 begann anstrengend: mit kleinlicher Betriebsprüfung einer harschen Finanzbeamtin auf Teilzeit und aus dem Landkreis - und anderem Ärger, den kein Mensch braucht. Personell und finanziell waren für das Frühjahr 2012 ohnehin keine weiteren Titel geplant. Und dann kam auch noch Pech dazu: Erkrankungen und andere Unzulänglichkeiten. Deshalb konnte erst im Herbst ein neues Buch erscheinen, das vierte von Paul Heinrich. Nach seiner Trilogie aus inne halten, tellerrandwärts und nach Tisch meldete sich Paul Heinrich nach einer Recherchepause mit dem Gedichtband HAUSER zurück, einer Hommage an das berühmteste Findelkind aller Zeiten. Lesen Sie bitte unbedingt, was da bislang verborgen wurde. Was war denn 2013?Es folgten u.a. medien-kritische Bücher als Diskussionsanreiz ...Das Jahr 2013 war vornehmlich der Medienkritik gewidmet. Denn inzwischen ist kaum mehr erträglich, was die Rundfunk- und Fernsehanstalten vor sich hinsehen oder Zeitungen voneinander abschreiben. Der Journalist und Medienkritiker Rainer B. Jogschies nahm die "internationale gartenschau" (igs) und die "Internationale Bauausstellung" (IBA) zum Anlass, vorab beide Events ins rechte Licht zu rücken: Sein Reportage-Band 21 HAMBURG 90 schildert die inzwischen schon wieder rückgebauten Feststätten in ihrem grauen Alltag. In der Nähe einer Gifthalde präsentierte die igs eine heile Blumenwelt; ausgerechnet neben einem fast vollständig durch eine "Sanierung" zerstörten Stadtteil warfen sich Architekten und Städteplaner bei der IBA 2013 in die Brust. Es ist nicht einmal der Zynismus von jahrzehntelanger politischer Misswirtschaft der regierenden SPD in Hamburg, der solche schamlosen Inszenierungen ermöglicht, sondern vor allem eine Folge der so genannten "Aufmerksamkeitsökonomie der Medien" - mit diesem Begriff wird kaschiert, dass die derzeitige Medienlandschaft ihren Anspruch einer demokratischen Kontrolle längst zugunsten der Unterhaltung aufgegeben hat. Die unglaublichen Geschichten aus 21 HAMBURG 90 sind wie ein Krimi ineinander verstrickt. Sie erzählen nicht nur von den unfreiwilligen Protagonisten vergangener und vergessener Ereignisse, sondern zeichnen mediales Scheitern detailliert nach; es ist der zweite Band in der Reihe Hermes´ Wege. Das Buch ist im deutsch- und im englischsprachigen Buchhandel erhältlich: Hier können Sie 21 Hamburg 90 bestellen, es wird versandkosten- und portofrei geliefert. Ab dem Frühjahr 2011 stellte Rainer Jogschies seine Glossen- und Kurzgeschichtensammlung BIS HIERHIN immer wieder auf Bühnen (gemeinsam mit Roland Prakken) vor: Proben können Sie schon jetzt lesen: schon jetzt lesen. Der Band wird 2018 digital erscheinen.
Was kam 2014 denn noch unerwartet Neues?Ein großer, ein phantastischer Roman!In der Reihe |: Reprints erschien der Roman Das Pfarrhaus von Christoph Buggert – in einer umstrukturierten Neufassung. Diese entspricht zwar der damaligen Dramaturgie, kommt aber derzeitigen Lesegewohnheiten entgegen. Der deshalb geänderte Titel: IM VIERTEN ZIMMER DER ZEIT.
Christoph Buggert, ehemals Hörspielchef des Hessischen Rundfunks, versammelt in seinem Buch der Entzückungen, so der vorherige Untertitel des Romans, eine Fülle von vermeintlich ausgestorbenen Figuren, von urigen Typen, auch Durchgeknallten und Durchreisenden. Sie sind jedoch die kleinen Helden eines inzwischen geschmähten Alltags, die mit ihrem Büro- oder Eheleben nicht mehr zurechtkommen, so wie Millionen andere auch – doch sie reden miteinander darüber. Oder sie schweigen und lachen sich ins Fäustchen. Wenn ihnen der Autobahnbau quer durch ihre Landschaft zuviel wird, dann wird der Bautrupp umdirigiert, um lieber eine neue Wartburg als touristische Attraktion und Budenzauber zu haben. Oder der Sommer wird mithilfe einer „geodätischen Arbeitsgruppe“ einfach mal um eine Nacht verlängert. In einer Welt des Glitzerns und des steten Scheins der Medien bringen die Bewohner von Apfeldorf selbst geschaffenes Licht in ihr (und damit auch unser) Dasein. Sie rebellieren und überschreiten ihre Grenzen – und seien es auch bloß die der Physik. Wie kein anderer schwelgt Buggert in einer prächtigen Sprache, die voller Klang und Rhythmus jedweder Profanität Glanz verleiht oder sie der Lächerlichkeit preisgibt. Es verblüfft, wie viel Aktualität sein Text auch nach 25 Jahren noch – oder gerade erst bekommen? – hat.
Was kam denn 2015?Der fünfte Gedichtband von Paul Heinrich - eine lange GeschichteDer Nachttischbuch-Verlag veröffentlicht seit 2008 die Gedichte von Paul Heinrich. Wer diese Kolumne von oben auf der Webseite bis hierhin nach unten gelesen hat, weiß dies sowieso und mehr: Das Verlagsprogramm ist mit dem Lyriker Heinrich eng verbunden. Deshalb nun auch sein fünfter Gedichtband, gegen Mittag, der in seiner schriftstellerischen Wahl der Leitmotive an die Trilogie aus inne halten, tellerrandwärts und nach Tisch anknüpft und dabei auch Gedanken aus der Hommage Hauser fortführt. Paul Heinrich, geboren 1969 im Westfälischen, arbeitet seit 1995 in einem sozialen Projekt am Bodensee. Mag sein, dass "Stift und Papier waffenscheinpflichtig werden", wie der Autor in seinem neuesten Band argwöhnt. Doch selbst bleibt bei solch düsterem Gedanken wird nicht nur in seinen Gedichten gleichwohl deutlich, was zu tun nötig ist, um den Worten abseits des Gedruckten ins Leben zu helfen. Vor allem auch ins Leben der Leser: Denn Paul Heinrich erzählt wie kein Zweiter ohne Scheu von der Liebe und dem Verlassensein. Von der Wut über die Welt und der Sehnsucht nach ihr. Vom Tod der Freunde und dem Leben mit den Songs von früher ... Vom Fliehen und vom Ankommen. Der Autor Paul Heinrich blickt auf die vielen Ereignisse der vergangenen Jahren zurück, wie wir sie bereits teils in den vorangegangenen Gedichtbänden kennenlernen durften. Dies ist mehr als eine der in den Medien heute gewöhnlichen Nabelshows oder gängige Nostalgie. Heinrich zeigt uns, wie Liebe und Trauer verwoben sind, wie Scheitern und Sehnen zueinander gehören. Er wirft dabei fast nebenher die Frage auf, wie wir mit unseren Träumen umgehen und wie wir uns "unserer" Wirklichkeit stellen ...
Was kam denn 2019?Der Start einer Trilogie des legendären Christoph BuggertDer Nachttischbuch-Verlag veröffentlichte 2014 den legendären Roman DAS PFARRHAUS (1988) von Christoph Buggert in einer komplett neuen Fassung. Nun werden die Projekte größer. Christoph Buggert, geboren 1937 in Swinemünde, hat noch viel vor - und viel vorgearbeitet. Mit stilistisch unterschiedlichen, raffiniert ineinander greifenden Mitteln hat der hoch gelobte Autor literarischen Stoff für die ABSCHAFFUNG DES UNGLÜCKS gesammelt. Im Frühjahr 2019 lag der erste Band Verunsicherung vor, ein nervöses Spiel mit Domino-Steinen, die nicht so zueinander passen wie ihre Spieler es glaubten...
Was kommt denn noch 2019?Die Fortsetzung der Trilogie ABSCHAFFUNG DES UNGLÜCKSUnd schon, im Herbst 2019 lag der zweite Band der gerade erst angekündigten Trilogie ABSCHAFFUNG DES UNGLÜCKS vor. Christoph Buggert hatte lange vorgearbeitet und - wie das so seine Art ist, gefeilt - "old school", wie das üblicherweise heute heißt, wo einige Politiker nach eigenen Worten noch ihre "Hausaufgaben machen" müssen (aber zeitgleich über Kinder schimpfen, die am Freitag nicht zur Schule gehn). Christoph Buggert hat sich mit dem Roman deutschkrank an nichts weniger als die "deutsche Geschichte" gemacht - viel Vergnügen bei der vertrackten Story von einer Suche nach einem verlorenen Vater, aber eben nicht so, wie sie uns tagtäglich von Soap-Autoren zugemutet wird... Christoph Buggert wurde Zweiundachtzig!Wir gratulieren herzlich und freuen uns auf seine TrilogieAch, wie schnell die Zeit fliegt Christoph Buggert, der zuletzt 2014 im Nachttischbuch-Verlag den phantastischen Roman IM VIERTEN ZIMMER DER ZEIT veröffentlichte, wird am 17. Juni 2019 schon zweiundachtzig. Da gratulieren wir herzlich und wünschen uns noch weitere Jahre mit ihm und seinen außergewöhnlichen Texten. Wer lieber jetzt schon was lesen mag, erhält im Buchhandel jederzeit IM VIERTEN ZIMMER DER ZEIT über libri oder online von zuhause über BoD und ebenso den neuesten Roman Verunsicherung. Mehr als in den üblichen Pressetexten und Wikipedia ist über den ungewöhnlichen Autor auf dieser Webseite nachzulesen. Oder es gibt Lese- und Hörproben aus seinem letzten Roman. Drucken Sie sich doch mal alle gedruckten Buchtitel im Überblick aus!Bitte weiterempfehlen für die Nachttische Ihrer Freunde und Bekannten!
Im Bett ...Ein Hinweis von Kurt Tucholsky"Im Bett soll man nur leichte und unterhaltsame Lektüre zu sich nehmen sowie spannende und beruhigende, ferner ganz schwere. wissenschaftliche und frivole sowie mittelschwere und jede sonstige, andere Arten aber nicht." |